Was wir gemacht haben:

 

Nosferatu

 

Ein dramatisches Märchen, Text & Regie: Georg Grieshaber

Nosferatu. Ein Schauermärchen? Eine Charge aus der Mottenkiste des Grusels?
Ein bis zur unfreiwilligen Komik ausgereiztes Grundmuster menschlicher Urängste? Langsam, langsam! Da sollte sich niemand zu früh in Sicherheit wiegen. Denn in Georg Grieshabers anspielungsreicher und zugleich ganz eigenständiger Bühnen-
bearbeitung des klassischen Dracula-Stoffes geht es nicht um vordergründigen Schrecken. Kein Horror, kein Schaubudeneffekt, keine Gänsehaut sind angestrebt, wenn der Fürst der Finsternis einbricht in das geschäftige und geschäftstüchtige Leben dieser modernen, gegenwärtigen Welt.

Es geht um eine Qualität von Schrecken, für die Nosferatu eher ein Symbol ist als ein konkretes Abbild. Es geht um die einfache Frage "Was wäre wenn...?". Wenn das Böse in unser Leben eindringen würde, in ganz anderer Weise irrational, als wir es gewohnt sind. Wenn der Tod der natürliche Preis wird für das ganznormale Business, das unsere Welt in Bewegung hält. Wenn dem Grauen in aller Unschuld unseres zivilisierten Lebens der Weg gebahnt wird - unabsichtlich natürlich, aber zwangs-läufig.

Mit dieser Produktion wagt sich das Neue Ensemble München in neue, düstere Gefilde der menschlichen Befindlichkeit vor. Der Blut saugende Gast aus fernen Landen entpuppt sich in erster Linie als finsterer Ideologe der Hoffnungslosigkeit, der unendliches Leid bringt, weil er selbst unendlich leidet. Manchem Leid mag der Tod ein Ende setzen. Aber ein gutes Ende können wir diesmal nicht in Aussicht stellen...

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